Veröffentlicht am 16. September 2025

Ist WordPress noch zeitgemäß?

WordPress bleibt relevant – vorausgesetzt, Projekte werden mit klarer Architektur, begrenzten Plugins und professionellen Prozessen geführt.

Ausgangslage

WordPress betreibt weiterhin mehr als 40 % aller Websites. Die Plattform entwickelt sich mit einer aktiven Community, regelmäßigen Core-Releases und dem Block-Editor stetig weiter. Dennoch wirkt WordPress für manche Teams „angestaubt“, weil schlecht konfigurierte Installationen Sicherheitslücken, Ladezeiten und Wartungsaufwand verursachen. Die Frage lautet also nicht, ob WordPress veraltet ist, sondern ob es professionell eingesetzt wird.

Wann WordPress eine starke Wahl bleibt

  • Content-getriebene Projekte – Blogs, Magazine und Wissensdatenbanken profitieren von Rollenverwaltung, Revisionen und Workflows.
  • Marketing-Automationen – Formulare, CRM-Anbindungen, E-Mail-Automation (z. B. über HubSpot, ActiveCampaign) lassen sich zügig integrieren.
  • E-Commerce-Light – Mit WooCommerce starten kleinere Shops ohne komplette Neuentwicklung, sofern Performance optimiert wird.
  • Headless-Ansätze – WordPress als Content-Hub plus Frontend via Next.js, Astro oder Nuxt verbindet Redaktionskomfort mit moderner UX.

Entscheidend: Eine klare Architektur, disziplinierter Einsatz von Erweiterungen und automatisierte Qualitätskontrollen.

Worauf Teams 2025 achten müssen

  1. Theme-Strategie – Block-basierte Themes (z. B. Blocksy, GeneratePress) liefern saubereren Code als überladene Page-Builder.
  2. Plugin-Governance – Jedes Plugin benötigt einen Owner, Update-Prozesse und Monitoring. Lieber ein paar Premium-Tools (Gravity Forms, Advanced Custom Fields Pro) als dutzende Freeware-Bausteine ohne Support.
  3. Performance-Stack – Serverseitiges Caching (Redis, Varnish), Asset-Bundling (z. B. Perfmatters) und Bildoptimierung (Imagify, ShortPixel) sind Pflicht.
  4. Security & Compliance – Web Application Firewalls (Cloudflare, Sucuri), regelmäßige Penetrationstests und Audit-Logs gehören in jedes Setup.
  5. DevOps-Workflow – Git-basiertes Deployment, Staging-Umgebungen und automatisierte Tests (z. B. mit Playwright oder PHPUnit) verhindern Überraschungen im Livebetrieb.

Wer diese Punkte ignoriert, erzeugt die klassischen Horror-Stories rund um WordPress – nicht das System selbst.

Vergleich: WordPress vs. Alternativen

KriteriumWordPressHeadless CMS (z. B. Contentful)Statische Sites (Astro, Hugo)
RedaktionskomfortSehr hoch mit Block-EditorHoch, aber oft komplex in der UIGering – Markdown/Codebasiert
Time-to-MarketSchnell dank Templates & PluginsMittel, Integration benötigtSchnell für kleine Sites
WartungsaufwandMittel – sauberer Stack nötigHoch – mehrere SystemeGering – kaum Angriffsfläche
SkalierbarkeitHoch mit Caching/CDNSehr hochHoch, aber weniger dynamisch

Das zeigt: WordPress bleibt konkurrenzfähig, wenn Planung und Governance stimmen.

Praxis-Tipps für langlebige Installationen

  • Plugin-Audits halbjährlich: Entfernen Sie ungenutzte Erweiterungen, prüfen Sie Popularität und Update-Historie.
  • Logging & Monitoring: Setzen Sie auf Systeme wie New Relic, Logtivity oder serverseitige Logs, um Engpässe früh zu erkennen.
  • Content-Modeling: Nutzen Sie Custom Post Types, Advanced Custom Fields oder Gutenberg-Patterns, um Redaktionen klare Strukturen zu geben.
  • Backup-Strategie: Kombinieren Sie automatisierte Offsite-Backups (BlogVault, Jetpack Backup) mit Wiederherstellungstests.
  • Dokumentation: Halten Sie Prozesse, Release-Checklisten und Ansprechpartner fest – so bleibt das Projekt auch bei Personalwechsel stabil.

Fazit

WordPress ist 2025 weiterhin zeitgemäß – sofern Teams nicht in die Plugin-Falle tappen und stattdessen eine schlanke, dokumentierte Architektur verfolgen. Wer WordPress als Plattform versteht und konsequent pflegt, erhält ein flexibles CMS mit solider Zukunftsperspektive. Wenn Sie Unterstützung beim Aufsetzen oder Optimieren benötigen, begleite ich Sie gern von der Architektur bis zum laufenden Betrieb.

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